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DU BIST NICHT ALLEINE!

#ichbinESwert

"MAN IST DAS VENTIL UND DER SICHERE ANKER FÜR DAS KIND..."

EINE MAMA

Ich war lange Zeit eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und freue mich, dass ich unsere Geschichte erzählen darf.

Bereits in der Schwangerschaft zu meinem ersten Kind wurde die Beziehung zum Kindsvater - um es schön auszudrücken - äußerst schwierig. Drohungen, Erniedrigungen und physische Gewalt waren an der Tagesordnung. Dieses Verhalten änderte sich mit der Geburt unseres Kindes natürlich nicht, sondern das Gegenteil war der Fall. Zu den obengenannten Verhaltensweisen kamen nun auch noch Stalking und die Drohung, dass er irgendwann mit dem Kind untertauchen würde dazu. - Ich muss dazu erwähnen, dass er ein Waffennarr war, was meine Sorgen und Ängste nicht minderte. Glücklicherweise hatte ich die Möglichkeit, dass ich nach der Geburt nicht in seinen Haushalt ziehen musste, sondern mit meinem Kind in einen sicheren Bereich "fliehen" konnte, was ihn natürlich noch mehr erzürnte. Die Besuchskontakte fanden nur im geschützten Rahmen statt und es gab eine Aufsichtsperson, die stets vor Ort war. Dem Kind ging es mit dieser Situation überhaupt nicht gut und es hatte Angst vor dem Kindsvater. Natürlich gab es im Laufe der Zeit einen dicken Gerichtsakt von uns und es wurde auch ein kinderpsychologisches Gutachten erstellt. Das arme Kind musste bereits mit zwei Jahren einem Psychologen Rede und Antwort stehen. Aufgrund des Gutachtens wurde dem Vater das Recht zugesprochen, dass er das Kind alleine mitnehmen durfte und wenn ich nicht kooperiere, drohte mir die Richterin, dass sie schon einen Platz in einem Kinderheim für mein Kind reserviert hat. Was für Möglichkeiten hatte ich also? Schweren Herzens musste ich mein Kind dem Mann mitgeben, der so viele Drohungen gegen uns ausgesprochen hatte und vor dem sich das Kind sehr fürchtete. Die Angst war mein ständiger Begleiter. Das war dem Vater bewusst und er genoss es sichtlich, diese Macht über mich zu haben. Irgendwann wurde der Kontakt seitens des Kindsvaters plötzlich abgebrochen. Im Nachhinein erfuhr ich, dass er zu diesem Zeitpunkt ein neues Kind bekommen hat und er deshalb kein Interesse mehr am erstgeborenen Kind hatte. War das jetzt ein Fluch oder Segen? - Beides würde ich aus heutiger Sicht sagen. Ein Segen war es, dass der Psychoterror nach knappen 7 Jahren beendet war, negativ ist aber, dass es an keinem Menschen (ob jung oder alt) spurlos vorüber geht, wenn man von einem Elternteil plötzlich nicht mehr gewollt wird.

Für mich war klar, dass mir so etwas nie wieder passiert. Falsch gedacht ... Neues Kind, neuer Kindsvater, ähnliche Situation. Der ganze Wahnsinn fing wieder von vorne an. Mit den Kindsvätern haben die Kinder und ich vieles erlebt und leider konnte ich die Kinder weder vor psychischer noch körperlicher Gewalt schützen. Blaue Flecken und „interessante" Aussagen der Kinder wurden stets dokumentiert und so blieb uns auch der Weg zum Gewaltschutzzentrum nicht erspart. Als alleinerziehendes Elternteil hat man neben der finanziellen Belastung (Alimente können einen zweiten Verdiener in den wenigsten Fällen ersetzen) auch eine psychische Belastung. Bettnässen, Zähneknirschen, Wutausbrüche usw. wurden Teil des Lebens. Auch ich habe oft den Zorn meiner Kinder abbekommen. In einer ganz schlimmen Phase gab es Wutausbrüche, die mehrmals täglich bis zu einer Stunde gedauert haben. Damals habe ich mich im JuKi beraten lassen. Auch wenn man es nicht glauben kann, so muss man es doch als "Kompliment" sehen, wenn man die ungefilterten Emotionen eines Kindes entgegengeschleudert bekommt. Man ist das Ventil und der sichere Anker für das Kind und es weiß, dass es hier Luft ablassen kann. Mir war und ist es aber wichtig, dass ich den Kindern gegenüber fair bleibe und ihre Väter nicht dämonisiere. Auch wenn es oft gerechtfertigt wäre, möchte ich den Kindern nichts Negatives darüber erzählen. Kinder haben so sensible Antennen, ihnen bleibt ohnehin kaum etwas verborgen. Ihre Erfahrungen müssen sie aber leider selbst machen. Beim Gewaltschutzzentrum und beim JuKi habe ich mich wirklich ernstgenommen und gut aufgehoben, sowie beraten gefühlt, was ich speziell von der Familiengerichtshilfe nicht behaupten kann. Dort habe ich Dinge erlebt, die mich fassungslos gemacht haben. In Gesprächen mit anderen Betroffenen wurde mir sehr schnell klar, dass wir kein Einzelfall sind und es wirklich skandalös ist, wie dort über die Zukunft kleiner Kinderseelen entschieden wird. Nun bin ich eine Mutter, die sich wehren kann. Was ist aber mit anderen Elternteilen, die vielleicht eingeschüchtert und unerfahren sind?

Ich habe entschieden, dass ich diesen Text anonym verfassen möchte. Dies liegt nicht daran, dass ich nicht zu meinen Worten stehe, sondern es dient dem Schutz meiner Kinder.

Eine Mama

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